Von Gärten, Halden und Menschen
Das LWL-Museum Zeche Zollern ist eine der wichtigsten touristischen Attraktionen im Ruhrgebiet und wird jährlich von bis zu 120.000 Gästen besucht. Mit einem vielfältigen Programm bestehend aus Führungen, Dauer- und Sonderausstellungen haben Tourist:innen die Möglichkeit, in die Geschichte der Zeche einzutauchen und die Arbeit der Bergleute kennenzulernen. Bei der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 wird das Museum zudem einer der Standorte auf der Ebene „Unsere Gärten“ sein. Im Hinblick darauf strebt das Museum an, sein Angebot mit Ausrichtung auf die Leitfrage der IGA „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ noch attraktiver und umfangreicher zu gestalten.
Zielsetzung
Das Projekt „Von Gärten, Menschen und Halden“ will das direkte Umfeld des Museums für touristische Expeditionen erschließen. Dazu gehören die sich in unmittelbarer Nähe der Zeche befindende Halde Zollern und die Arbeitersiedlung „Kolonie Landwehr“. Dafür werden bisher unerschlossene Inhalte zur Halde und zur Siedlung wissenschaftlich aufbereitet und mithilfe multimedialer Formate vermittelt. Hauptzielgruppen für das Angebot sind Tourist:innen und die Expeditiven, eine junge, technikaffine und dynamische Gruppe. Ziel ist es, ihnen einen offenen und individuellen Zugang zum Museumsumfeld zu bieten, der kostenlos und unabhängig vom Museumsbesuch erlebt werden kann.
Umsetzung
Zur Erschließung des Museumsumfeldes wird eine App entwickelt, die zwei Rundgänge umfasst. An insgesamt 19 Stationen lernen die Nutzer:innen die regionale Sozialgeschichte der Siedlung und die ökologische Entwicklung der Halde kennen. Die Inhalte spannen dabei einen breiten Bogen von Themen wie Geschlechtergerechtigkeit und Migration bis hin zu Ressourcenverbrauch und Renaturierung. Sie sind so gestaltet, dass sie nicht nur die Vergangenheit erläutern, sondern auch die Gegenwart hinterfragen und die Zukunft zur Diskussion stellen. Interaktive Elemente wie Geocaching, Umfragen, Pflanzenscanner und Quiz ermöglichen es den Nutzer:innen aktiv mit der App zu interagieren. Die Veröffentlichung ist für Februar 2027 geplant, um zeitlich mit dem Start der IGA zusammenzufallen.
Förderung
Das Projekt wird mithilfe der Fördermaßnahme Erlebnis.NRW des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Im Zeitraum von 2024 bis 2027 fließen insgesamt 425.000 € in das Projekt. Der Eigenanteil in Höhe von etwa 85.000 € wird aus zentralen Mitteln der LWL-Museen für Industriekultur finanziert.