Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

Innenansicht des Bessemer Stahlwerks

Hotspot der Industrialisierung

Das Bessemer-Stahlwerk der Henrichshütte

Die Bewahrung und museale Nutzung von aufgelassenen Industrieanlagen bildet seit der Gründung 1979 eine wesentliche Kernkompetenz der LWL-Museen für Industriekultur. Das Bessemer-Stahlwerk der Henrichshütte Hattingen stellt hier eine besondere Herausforderung dar. Es ist eins von zwei europaweit erhaltenen Stahlwerken dieses Verfahrens, ohne das der Hunger nach Stahl, der die Industrialisierung ausmachte, nicht hätte befriedigt werden können und somit von außerordentlichem Wert. Heute ist das Gebäudes das Ergebnis von Innovation und Strukturwandel, Umnutzung und Niedergang. Diese Prozesse haben tiefe Spuren in der Bausubstanz hinterlassen, die es zu interpretieren gilt, um diesen wichtigen Ort erfahrbar zu machen.

Jede Vermittlung,  jede museale oder künstlerische Inszenierung braucht eine solide Basis. Deshalb wird das Bessemer-Stahlwerk als „Best practice“-Projekt das Profil der LWL-Museen für Industriekultur im Hinblick auf den denkmalpflegerischen und musealen Umgang mit hochrangigen Baudenkmälern für das 21. Jahrhundert entwickeln. Dies soll interdisziplinär geschehen und Vermessung, Grabung, Dokumentation und Präsentation in den Blick nehmen. Der Gebäudekomplex soll so methodisches Experimentierfeld für digitale Vermittlungsstrategien und –formate sein und modellhaft Handlungsorientierungen für die Industriekultur im digitalen Zeitalter entwickeln.

 

Bau- und Technikarchiv

Die herausragenden Baudenkmale sind an den acht LWL-Museen für Industriekultur die wichtigsten Exponate.

Sie faszinieren durch ihre einmalige Architektur und dienen heute als ein lebendiges Forum für Industriekultur. Mit den Kompetenzen in Denkmalpflege und Restaurierung tragen die LWL-Museen für Industriekultur zu dem dauerhaften Erhalt der Gebäude, Anlagen und Maschinen bei.

Das Bau- und Technikarchiv wird Teil einer Forschungsplattform des Westfälischen Landesmuseums. Es bewahrt in Zukunft zentral sämtliche Dokumente der Bau- und Technikgeschichte der Museumsstandorte und deren Umfeld dauerhaft und macht sie recherchier- und auffindbar. Daran knüpft eine umfassende Digitalisierung der Bestände an. Langfristiges Ziel ist die Bereitstellung und Aufbereitung der Unterlagen für Wissenschaft und Forschung sowie für externe Nutzergruppen. Ausgewählte Bestände werden als digitale Angebote weiter vernetzt.