Erinnerungsarchiv Industriearbeit
Der Gründungsauftrag von 1979 hat für das LWL-Industriemuseum die zentrale Aufgabe festgeschrieben, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Daher begleiteten Interviewprojekte zu den Erfahrungen und Erinnerungen von Menschen im Umfeld der Standorte die Museumsarbeit von Anfang an.
"Oral History", in den 1980er Jahren wesentlicher Bestandteil einer "Geschichte von unten", ist bis heute ein wichtiger Baustein der Museumarbeit. Das Erinnerungsarchiv Industriearbeit beschränkt sich aber nicht nur auf die Schilderung von Arbeitsprozessen und –erfahrungen, sondern vermittelt einen tiefen und vielfältigen Einblick in die Alltagsgeschichte der Menschen. Im Sinne des Forums für Industriekultur werden die Fragestellungen weiterentwickelt und erweitert, etwa um Aspekte der Zukunft der Arbeit oder der Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Industriekultur.
Mehr als 1.000 Interviews
Heute verfügt das Erinnerungsarchiv Industriearbeit der LWL-Museen für Industriekultur über mehr als 1.000 Interviews aus allen Branchen. Die ältesten sind über 30 Jahre alt. Nachdem die Digitalisierung der Bestände abgeschlossen ist und die Kassetten als Speichermedium ausgedient haben, ist der nächste Schritt, das Erinnerungsarchiv in die Forschungsplattform der LWL-Museen für Industriekultur zu integrieren, um es dort nutz- und recherchierbar zu machen. Hierzu müssen rechtliche Fragen ebenso geklärt werden wie die Möglichkeiten, die eine Vernetzung im digitalen Raum für die weitere Öffnung und Nutzbarmachung dieses wichtigen Bestands bietet.