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LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller, Euskirchen

Digitizing Living Heritage - bewahren, dokumentieren, teilen

Ein Kooperationsprojekt der LWL-Museen für Industriekultur und des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte

Ob es um Ziegelherstellung, das Weben von Textilien an historischen Webstühlen oder die Tätigkeiten eines Gießers geht: zahlreiche Vorführbetriebe in Museen und bewegten technischen Denkmälern halten die Erinnerung an vergangene Arbeitswelten in Nordrhein-Westfalen lebendig. Diese Vorführungen sind von großer Bedeutung, um historische Produktions- und Arbeitsweisen zu vermitteln und sie zählen zu den beeindruckendsten Höhepunkten für die Besuchenden. Hier zeigen Menschen traditionelle Handwerks- und Industrietechniken aus der Region, die sie teilweise aus ihrem vorherigen Berufsleben kennen. Einige sind in den Kultureinrichtungen beschäftigt, andere engagieren sich ehrenamtlich in den Vorführbetrieben.
Allerdings stehen viele dieser Personen in den kommenden Jahren vor dem Ruhestand, was dazu führen kann, dass das wertvolle Wissen über diese alten Techniken verloren geht. Dies stellt eine große Herausforderung für die Kultureinrichtungen dar. Die Arbeitswelt hat sich so rasch gewandelt, dass es immer weniger Wissensträger:innen gibt, die sich mit diesen alten Techniken auskennen, und es gestaltet sich zunehmend schwierig, eine Nachfolge für die Vorführenden zu finden.
Der Wissenstransfer in diesem Bereich ist zudem besonders herausfordernd, da es sich um implizites Handlungs- und Erfahrungswissen von einzelnen intuitiven Handgriffen handelt, das durch persönliche Weitergabe und praktisches Ausprobieren erlernt wird. Dadurch besteht vielerorts die Gefahr, dass der Betrieb nicht aufrechterhalten werden kann und langfristig dieses immaterielle Kulturerbe verschwindet.

Im Projekt "Digitizing Linving Heritage - bewahren, dokumentieren, teilen" möchten wir Lösungen für diese Problematik entwickeln. 

In einem ersten Schritt laden wir dazu ein, uns in diesem Zusammenhang in dem neuen partizipativen "Netzwerk historische Arbeitstechniken" auf unserem Weg zu begleiten.

Veranstaltungen des Netzwerks Historische Arbeitstechniken

Im Jahr 2024 sind drei Netzwerk-Veranstaltungen geplant. Den Auftakt machte der zweitägige Kick-Off Workshop am 24. und 25. Juni im LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop. Zwei digitale Workshops folgen am 28.10. und 25.11. dieses Jahres.

Die Veranstaltungen werden gefördert durch den NFDI4Memory Incubator Funds 2024.

Einladung Online-Workshops Teil 2 und 3: "Digitizing Living Heritage"

"Digitizing Living Heritage"

Vertiefung der Inhalte und weiterführendes Netzwerken

Die Fortsetzungsveranstaltungen bietet allen, auch neuen Teilnehmenden, die Möglichkeit, sich mit den Herausforderungen der Dokumentation und Vermittlung von historischen Arbeitstechniken auseinanderzusetzen, auszutauschen und zu netzwerken.

Wir werden gemeinsam die im ersten Workshop begonnene Arbeit vertiefen und weiterführende Methoden der Wissenssicherung und des Wissenstransfers erarbeiten. Der Schwerpunkt liegt weiterhin auf Praxisübungen der audiovisuellen Dokumentation sowie auf Impulsen und Diskussionen konkreter Umsetzungsstrategien für Kulturinstitutionen. 

Auch das „Netzwerk historische Arbeitstechniken“ möchten wir weiterentwickeln und gemeinsam überlegen, wie eine weitere Zusammenarbeit aussehen kann.

Wann?

2. Workshop: 28.10.2024, 13:45 – 17:30 Uhr

3. Workshop: 25.11.2024, 13:45 – 17:30 Uhr
 

Wo?

Die Workshops werden im digitalen Raum über "Zoom" stattfinden.

Die zugehörigen Links erhalten Sie nach Anmeldung kurz vor den jeweiligen Terminen.

Online-Workshops Teil 2 und 3

Bitte melden Sie sich über das folgende Formular an. 

Unter "Anwesenheit" können Sie sich für einen der beiden Workshops oder auch zu beiden Terminen anmelden.

Kick-Off erfolgreich - Unser Auftaktworkshop

Unser Kick-Off Workshop zum Projekt "Digitizing Living Heritage" im LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg liegt nun hinter uns und war ein gelungener Auftakt.

Im Mittelpunkt der beiden Workshoptage am 24. und 25. Juni standen die Entwicklung und das Erlernen digitaler Methoden zur Erhaltung und Weitergabe traditioneller Arbeitstechniken des Handwerks und der Industrie sowie die Gründung des „Netzwerk Historische Arbeitstechniken“. Die rasanten Veränderungen in der Arbeitswelt haben dazu geführt, dass das Wissen um traditionelle Handwerks- und industrielle Produktionstechniken zunehmend schwindet. Viele Kultureinrichtungen stehen vor der Herausforderung, langfristig fachkundige Wissensträger:innen zu finden, die dieses Wissen in Vorführbetrieben lebendig halten und weitergeben können.
Genau dies ist unser Anliegen.

Der Workshop brachte Menschen aus unterschiedlichen Bereichen und Branchen zusammen. Mitarbeitende verschiedener Museumsbetriebe, Kulturverbände und Universitäten, Vorführende und andere ehrenamtlich engagierte Personen, die sich für den Erhalt historischer Arbeitsweisen einsetzen. Das Zusammentreffen der diversen Fachgebiete ermöglichte es, konkrete Bedarfe der einzelnen Arbeits- und Interessenfelder zu benennen. Es ging darum, herauszufinden, welche Methoden angewendet werden können, um das Wissen sowie Techniken zu sichern. Besonders wurde der Frage nachgegangen, ob Film ein geeignetes Medium ist. Die Idee von digitalen Manualen bieten Lösungen, um neues Personal in die historischen Arbeitsschritte einzuarbeiten und so dieses kulturelle Erbe zu bewahren. Die Teilnehmenden tauchten selbst in die Praxis ein und konnten ein erstes Gespür dafür entwickeln, was es bedeutet, einen Film zu erstellen. Dabei wurde deutlich, wie komplex die Aufgabe ist, Handwerk und Wissen audiovisuell aufzubereiten und einen Film zu erstellen, durch den Techniken weitergegeben werden können. Gleichzeitig hatten alle Teilnehmenden ein großes Erfolgserlebnis, als sie feststellten, dass sie bereits nach zwei Tagen mit einem Tablet und einer kostenlosen App eigenständig tolle Dokumentationsfilme produzieren konnten. Die zwei Tage waren angefüllt mit Ideen und ersten Einblicken, aber auch mit viel Networking und Gesprächen. 

Das wollen wir weiterführen. Zum Ende des Jahres sind zwei anknüpfende Online-Workshops geplant. Auch für Quereinsteigende und neu Interessierte ist die Teilnahme möglich.

Workshop 2: 28.10.2024
Workshop 3: 25.11.2024

Jeweils 13:45 - 17:30 Uhr

 

Einblick in unseren Kick-Off-Workshop

Kontakt LWL-Museen für Industriekultur

Ellen Bömler und Konrad Gutkowski
Team Wissenschaft und Projekte

Zentrale
Grubenweg 5
44388 Dortmund

wup.industriekultur@lwl.org

Tel: 0231 6961-270 oder 0173 3692577

Kontakt LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte

Dr. Lisa Maubach
Leitung Abteilung Alltagskultur und Sprache

rheinische-landeskunde.lvr.de/de/alltagskultur/alltagskultur_projekte/wissenstransfer_projekt.html

Lisa.Maubach@lvr.de

Tel: +49 (0)228 9834 - 268