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Projekt Musterbücher

Im ehemaligen Garnlager wird bis 2025 mit dem sogenannten „Musterbucharchiv“ ein Herzstück des Kompetenzzentrums „Textil und Design“ in Bocholt eröffnet werden können.

Zentrales, aber bisher gänzlich fehlendes Element ist bei diesem Projekt ein Archiv der Muster der westfälischen Textilindustrie und aus vergleichbaren Produktionen. Archive dieser Art (z.B. Mulhouse, Tilburg) sind Treffpunkte der Designszene. Schon jetzt hat das LWL-Industriemuseum Nachfragen zu seinen Schätzen aus der Region (z.B. Handwerkskammer Münster, Folkwang Universität der Künste Essen, Universität Münster) bis nach Berlin (Hochschule für Technik und Wirtschaft).

Nicht nur die Bausubstanz muss jedoch hergerichtet werden, auch die bisher nur rudimentär erschlossenen Bestände sind zu qualifizieren. Dabei gilt es nach über 40jähriger Sammeltätigkeit erneut zu sortieren, zu erfassen und anderes auszusondern, was auch die Abgabe von Teilen der Sammlung an andere Häuser und Archiv einschließt.

Zu den Beständen zählen:

  • Kollektionsbücher (= haus- bzw. betriebseigene Archiv), auch Modelbücher und Belegbücher
  • Konkurrenzbücher (= Anregungen und Informationen, in der Regel selbst gesammelt)
  • Abonnementbücher (= gelieferte Muster von Musterdiensten)
  • Walzen- und Gravurbücher (= aus der Produktion)
  • Filmbücher (= aus der Produktion)
  • Rezept- und Farbbücher (= aus der Produktion)
  • Bügelmusterbücher (aus der Produktion)
  • Kalkulationsbücher (= aus der Geschäftsführung)
  • Referenzmusterbücher oder Sammlungen von Mustern (= Vertrieb)
  • private Sammlungen von Mustern aus dem Betrieb, z.B. von Färbern mit Notizen
  • gedruckte Vorlagenbücher
  • Versandkataloge von Händlern, Kaufhäusern Stoffhandlungen etc. (= hier weiß nur der Zwischenhändler, von wem die Ware kommt)
  • Werbecoupons oder vgl. Musterbücher
  • zugehörige Firmennachlässe (Archivalien)

Die Bestände stammen von weit über 160 Firmen, darunter Spinnereien, Webereien, Hersteller von technischen Textilen, von Tapeten und Teppichen, Strickwarenproduzenten und Konfektionsbetriebe u.v.a.m. Ist die Qualifizierung abgeschlossen gilt es die Sammlung mit anderen zu vernetzten. Erst Konzeptskizzen dazu sind bereits mit zwischen dem Textil- und Industriemuseum-Augsburg, dem LVR-Industriemuseums, dem Zuse-Institut Berlin und der HTW-Berlin ausgetauscht.