Vereinsfahne
Bergmanns-Unterstützungs-Verein Dortmund-Mengede, 1949
Seidensatin, bestickt, mit goldfarbenen Fransen, 110 x 105 cm
WIM 1999/1089.1-3
Eine brennende Benzinsicherheitslampe steht im Zentrum der Vorderseite der Vereinsfahne, flankiert von zarten Blättern und dem Gründungsjahr sowie umrahmt vom Vereinsnamen. Auf der Rückseite ist die Zeche Adolf von Hansemann in Dortmund-Mengede abgebildet, darunter der Sinnspruch „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz. Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz“. 1949 wurde die prachtvolle Vereinsfahne während der Feiern zum 65-jährigen Vereinsjubiläum geweiht, nachdem in den Wirren der beiden Weltkriege ältere Vereinsfahnen verloren gegangen waren.
Engagierte Bergleute gründeten am 10. Mai 1884 den „Bergmanns-Unterstützungs-Verein Dortmund-Mengede“ (BUV), dessen Vereinssatzung am 13. Dezember 1885 durch den Regierungspräsidenten in Arnsberg genehmigt wurde. Der Zweck des Vereins war die Unterstützung von durch Krankheit, Unfall oder Tod in Not geratenen Bergleuten und deren Familien, da es für sie zu dieser Zeit noch keine soziale Absicherung gab. Auf dem ersten Vereinsfest am 26. Oktober 1884 präsentierte der Verein auch seine erste Fahne, weitere folgten. Die hier vorgestellte aus dem Jahr 1949 wurde 1976 durch eine neue Fahne ersetzt. Die heutige Fahne des Vereins stammt aus dem Jahr 2000 und wurde 2001 feierlich geweiht.
Bergmännische Tradition
Im Zuge des Strukturwandels veränderten sich auch die Aufgaben des „Bergmanns-Unterstützungs-Verein Dortmund-Mengede 1884“. Heute liegen sie im Wesentlichen in der Wahrung und Pflege der bergmännischen Tradition, Kultur und des Brauchtums. So hat der Verein beispielsweise im Torhaus der ehemaligen Zeche Adolf von Hansemann in Dortmund-Mengede das kleine Bergbaumuseum „BUV-Kleinzeche“ eingerichtet, in dem viele Objekte und Dokumente aus dem Bergbau und zur Geschichte des Vereins präsentiert werden. Der Verein ist Mitglied im Landesverband der Berg- und Knappenvereine Nordrhein-Westfalen. 2014 feierte er sein 130-jähriges Bestehen. Nach wie vor kommt der Vereinsfahne bei offiziellen Anlässen und Aufmärschen oder auch bei Besuchen befreundeter Vereine eine besondere Bedeutung zu.
Die LWL-Museen für Industriekultur haben in ihren Sammlungen eine ganze Reihe historischer Vereinsfahnen nicht nur aus dem Bergbau, sondern ebenso aus den Branchen Eisen und Stahl, Glas-, Ziegel- und Textilindustrie.